Unter den vielen Alpenseen ist der Walchensee einer der tiefsten sowie einer der größten Seen in Deutschland. Der Walchensee liegt nur ca. 75 km von München entfernt in den Bayerischen Voralpen. Er hat eine maximale Tiefe von 190 Metern und eine Flächengröße von 16,40 km². Der See ist ein ursprünglich natürlicher See und wird seit 1924 als Wasserspeicher für das Walchenseekraftwerk genutzt, das sich 200 Meter tiefer am Kochelsee befindet.

Seine beachtliche Tiefe verdankt der Walchensee der Tatsache, dass er eine tektonisch bedingte Senke ist, die aus den Gesteinen Hauptdolomit, Plattenkalke und Kössener Schichten besteht. Am nordwestlichen Ufer können die Gesteinsschichten an der steilen Lage zum See hin erkannt werden. Wie bei den anderen Alpenseen ist auch der Walchensee durch Verschiebungen der Gletscher in Eiszeiten entstanden.
Der Geograph Alois Geistbeck (1885) hat den Walchensee von Süd nach Nord in drei verschieden große Becken eingeteilt. Das sind der Obersee bzw. Altlacher See, der Weit- oder auch Tiefsee und der Urfeldersee, dessen Bezeichnung heute auf Urfelder Bucht lautet. Zwischen dem Urfeldersee und dem Weitsee bildet die bis zu 180 Meter tief abfallende Desselwand. Zwischen dem Weitsee und dem Obersee ist die östlich gelegene Insel Sassau die Grenze.

An der 27 km langen Uferlinie des Walchensees, der sich auf einer Höhe von 802 Metern ü. NN befindet, liegt am Westufer der Luftkurort Walchensee, der nur ca. 600 Einwohner hat. Der Ort gehört wie die Ortschaften Urfeld und Zwergern sowie wie die Häuser von Einsiedl zur Gemeinde Kochel am See. Zur Gemeinde Jachenau gehören dagegen Altlach am Südufer, Sachenbach am Ostufer und Niedernach im äußersten Südwesten.
Die Region um den Walchensee, der See selbst und die daran liegenden Orte sind bei erholungssuchenden Gästen beliebt, sodass der Fremdenverkehr eine große Rolle spielt. Das hat dazu geführt, dass er schon mehrfach als Drehort für Filme mit historischen Themen wurde. Nicht nur in den 1950er Jahren, sondern auch nach 2000 wurden Filme gedreht, die Szenen enthalten, die in der Umgebung des Walchensees gedreht wurden. Die Reste eines Wikingerdorfes, das Teil eines Filmes war, stehen heute im Ort Walchensee und sind ein Anziehungspunkt für Familien mit Kindern, die hier ihren Urlaub verbringen. Weitere Hütten wurden abgebaut und in der Bavaria Filmstadt wiederaufgebaut.

Der See hat unter Wasser eine große Sichtweite von bis zu 40 Metern. Taucher finden im See interessante Objekte zum Entdecken, wie Wracks von Autos, von Booten und sogar von Flugzeugen. Auf dem Grund des Sees liegen Flugzeugwracks aus dem Zweiten Weltkrieg, wie zum Beispiel eine Messerschmitt Bf 109 und ein britischer Avro Lancaster Bomber. 1978 stürzte ein zweimotoriger Hochdecker in den See, nachdem sein Leitwerk abgebrochen war. Ebenso finden Taucher das Wrack eines VW Käfers und eines Fords vor, beide befinden sich in relativer Ufernähe auf dem Boden des Walchensees.
Abgesehen vom Tauchen kann der Walchensee auch zum Baden genutzt werden. Abwechslung bietet sich den Urlaubern in der Umgebung in Form von schönen Wanderwegen und leichten Klettertouren an. Auf den Fahrenbergkopf führt bis kurz unter den Gipfel eine Seilbahn, den Rest des Weges zum Gipfel des Herzogstands kann man leicht in einer guten halben Stunde zu Fuß zurücklegen.
Unterkünfte:
Wer seinen Urlaub rund um den Walchensee verbringen möchte kann aus ganz unterschiedlichen Übernachtungsmöglichkeiten wählen. Vom Luxushotel mit Seeblick bis zum kleinen Hotel ist alles vorhanden. Sehr beliebt bei den Urlaubern sind aber die vielen Ferienhäuser & Ferienwohnungen. Wer gerne mit dem Campingmobil oder Wohnwagen unterwegs ist der findet auch einen Campingplatz direkt am See.