Die antike Stadt erlangte bereits in vorchristlicher Zeit unter verschiedenen Herrschern eine hervorragende Bedeutung, ihre Blütezeit begann aber nach dem Jahr 133 v.Chr., als Ephesos an die Römer fiel. In den folgenden Jahrhunderten entstanden die meisten der heute zu besichtigenden Gebäude und Anlagen und die Stadt entwickelte sich mit über 200.000 Einwohnern zur ersten und größten Metropole Asiens.
Mitte des 19. Jahrhunderts begannen erste Ausgrabungen nach den Resten der ab dem 5. Jahrhundert niedergegangenen Stadt. Sie galten vor allem dem Artemis-Tempel, der zu den sieben Weltwundern gehörte. Von diesem, etwa 230 v.Chr. errichteten riesigen Tempelkomplex sind heute, nach seiner Zerstörung durch die Goten, lediglich noch eine Marmorsäule und einige Steinbrocken zu sehen.
Die im Inneren des mit über 100 Säulen aus weißem Marmor umgebenen Tempels befindliche Statue der Artemis, einer Tochter des Göttervaters Zeus, befindet sich heute als Kopie im Museum von Ephesos. Der unter anderem aus Perlen, Broschen und Ohrringen bestehende Schatz der Atremis wurde im Jahre 1903 gefunden und kann ebenfalls besichtigt werden.
Der Besucher, der die von österreichischen Archäologen freigelegten Objekte der Ruinenstadt erkunden will, sollte sich auf einen langen Fußmarsch einrichten und etwas zu trinken mit sich führen. Ein empfohlener Rundgang beginnt am Magnesischen Tor, führt vorbei am Varius-Bad und dem gut erhaltenen Odeon. Im Verlauf des Rundgangs trifft man immer wieder auf Komplexe mit Bad und Gymnasium, woraus auf die damalige Bedeutung des Zusammenspiels von Körperertüchtigung und Bildung zu schließen ist.
Weiter führt der Weg zum Hadrianstempel und den weitläufigen Scholastika-Thermen. Danach erblickt der Besucher die sorgsam restaurierte, mehrstöckige Fassade der Celsus-Bibliothek. Sie und das anschließende Große Theater, mit 66 Zuschauerreihen und 24.000 Plätzen, zählen zweifellos zu den Hauptattraktionen von Ephesos. Von den oberen Stufen des Theaters ergibt sich eine wunderbare Aussicht auf den säulenbestandenen Arkadenweg, der zum Hafentor führt. Der ehemalige Hafen – Ephesos lag einst direkt am Meer – ist jedoch kaum noch erkennbar. Sehenswert sind weiterhin die Reste der Marienkirche, eines byzantinischen Palastes und eines Bordells.
Eine Besonderheit mit den besterhaltenen antiken Wohnhäusern des östlichen Mittelmeerraums bietet ein Komplex von Hanghäusern, der Einblicke in die römische Wohnbebauung gewährt und unter anderem gut erhaltene Wandmalereien jener Epoche präsentiert. Wichtige und interessante Fundstücke aus Ephesos befinden sich im Archäologischen Museum des benachbarten Städtchens Selcuk sowie in Istanbul, Izmir und im Ephesos-Museum in Wien.
Erwähnenswert ist sicher noch das von Papst Benedikt XIV. zum Sterbehaus von Maria, der Mutter von Jesus, erklärte Gebäude in etwa sechs Kilometer Entfernung südlich des Ruinenfeldes, welches seit mehr als hundert Jahren ein anerkannter Wallfahrtsort ist.
Ephesos liegt ca. 70 km südlich von Izmir, zwischen dem Urlaubsort Kuşadası und der Stadt Selçuk.
Besucherinformationen:
Öffnungszeiten:
Täglich 8.30 bis 18:30 Uhr, im Winter bis 16:30 Uhr.
Eintrittspreise 2023:
Regulär 60 TL
Ermäßigt 35 TL
Anreise:
Von Selçuk führt die D515 in Richtung Flughafen und direkt an der Stätte vorbei. Die Anfahrt zum Haupteingang ist ausgeschildert. Dort gibt es ausreichend Parkplätze.
Adresse:
Selçuk