Zu den beliebtesten Urlaubsregionen in Bayern zählt wohl auch das Berchtesgadener Land. Es liegt im Südosten Bayerns und nicht weit vom österreichischen Salzburg entfernt. Wo es anfangs noch hügelig zugeht und die kleinen Seen in nördlichen Teil, wie zum Beispiel der Abtsdorfer See, sich malerisch einfügt, wechselt das Bild Richtung Süden in alpine Landschaften.
Hier ist vor allem der Königssee ein beliebter Ausflugspunkt, der schon für viele malerische Motive herhalten musste. Durch seine Fläche von ungefähr 840 qkm gilt der Landkreis Berchtesgadener Land als ein Landkreis von mittlerer Größe. Wo ungefähr 102.400 Einwohner leben, machen die Menschen sehr gerne Urlaub. Vor einer bilderbuchmäßigen Kulisse der Alpen lässt es sich wunderbar entspannen.
Sehenswerte Städte und Urlaubsorte
Das Berchtesgadener Land ist aber nicht nur wegen seiner atemberaubenden Landschaften bei Urlauber so beliebt. Viele Touristen kommen auch wegen der vielen sehenswerten Städte und Touristenorte hierher.
Berchtesgaden, im Landkreis Berchtesgadener Land gelegen, ist dank seiner Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmäler für viele Urlauber und Touristen das Ziel. Nicht nur des schönen Ortes wegen, sondern vor allem wegen der herrlichen Naturlandschaften, die zu aktiver Erholung einladen, sind der Grund.
Bad Reichenhall ist sicherlich die Salzmetropole Bayerns. Besucher können die heilende Kraft des Salzes hautnah erleben. In der Rupertustherme kann man richtig entspannen und den Alltagsstress vergessen lassen. Die Alpensole entstand vor über 250 Millionen Jahren und wird aus einer Tiefe von 450 Metern gefördert. Gerade für Menschen mit Atemwegs- oder Hauterkrankungen ist ein Aufenthalt im anerkannten Kurort Bad Reichenhall von Vorteil.
Ramsau ist eine Gemeinde im Berchtesgadener Land in der rund 1.700 Menschen leben. Die meisten davon leben von der Landwirtschaft und dem Tourismus. Urlauber genießen vor allem die vielen Naturschönheiten rund um Ramsau. Beliebte Ausflugsziele sind der Hintersee, der Watzmann, die Wimbachklamm oder das Klausbachtal.
Aktivurlaub im Berchtesgadener Land
Wer den aktiven Urlaub bevorzugt, findet in der Umgebung viele Wanderwege und Routen, die zu unterschiedlich langen Touren einladen. Dazu kommen noch die speziellen Klettertouren in den Bergen, die auch den Einheimischen gerne als Herausforderung dienen. Die Watzmann-Ostwand ist eine beliebte Station auf einer höchst anspruchsvollen Kletterpartie. Jedoch stehen Berghütten, die bewirtschaftet sind, auf den langen Routen in ausreichender Zahl zur Verfügung und laden zur Rast ein. Der Fremdenverkehrsverband hat eine gute Organisation, die für Unterkünfte und Angebote im Rahmen des Tourismus sorgt. So finden sowohl Aktivurlauber und Bergsportler wie auch Familien hier eine wunderschöne Urlaubsregion vor, die sie ganz nach ihren Wünschen erleben können.
Nationalpark Berchtesgaden
Der Nationalpark Berchtesgaden ist der einzige deutsche Nationalpark, der in den Alpen liegt. Er befindet sich im Landkreis Berchtesgadener Land und hat eine Größe von 208 km². Seit 1990 gehört er zum Biosphärenreservat Berchtesgaden, das 2010 zum UNESCO Biosphärenreservat Berchtesgadener Land erweitert wurde. Als Nationalpark ist das Gebiet ein Schutzgebiet nach der Vorgelschutzrichtlinie.
Der Nationalpark wird im Osten, Süden und Südwesten von Österreich, vom Bundesland Salzburg, begrenzt. Auf deutschem Boden liegt er größtenteils auf den Gemeindeflächen von Ramsau bei Berchtesgaden, Schönau am Königssee und teilweise auf dem südöstlichen Gemeindegebiet von Berchtesgaden.
Das Gebiet des Nationalparks befindet sich auf einer Höhe von 603,3 Metern bei Königssee und reicht bis auf 2713 Meter am Watzmann. Der Watzmann ist als zentrales Bergmassiv auch die höchste Erhebung im Nationalpark Berchtesgaden. Nicht nur das ist eine Besonderheit, sondern auch das Wimbachgries. Das Tal entstand nach dem Einsturz eines Gewölbes über Watzmann und Hochkalter und ist seitdem mit einer bis zu 300 Meter starken Schuttablagerung gefüllt. Sie erstreckt sich über eine Länge von 10 Kilometern. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass der Funtensee mit den tiefsten Temperaturen Deutschlands aufwarten kann. Auch er befindet sich im Nationalparkgebiet.
Der Nationalpark wurde eingerichtet, um die gesamte Natur der Region zu schützen, seine Besucher zu bilden und ihnen die Möglichkeit zur Erholung zu bieten und schließlich dient er auch zur wissenschaftlichen Beobachtung und Erforschung. Der Schutz der Natur hat jedoch oberste Priorität. Damit ist nicht allein der Artenschutz gemeint, der den Erhalt der Pflanzen und Tiere sichert. Alle Tierarten und Pflanzenarten sind besonders streng geschützt, werden aber weitgehend sich selbst überlassen. Da der Nationalpark jedoch in eine komplett geschützte Kernzone und in eine Pflegezone eingeteilt ist, welche nur maximal 25% der Gesamtfläche einnehmen darf, macht es möglich, dass auch andere Kulturlandschaften integriert werden können. So ist es möglich, dass in der Pflegezone auch Kulturbiotope oder einzelne Arten geschützt werden können.
Das Gebiet des Nationalparks wird wie erwähnt auch für Forschungen genutzt. Schwerpunkte sind dabei die bereits bestehenden Umweltprobleme, die man durch die Forschung besser verstehen möchte, damit sie künftig vermieden werden können. So manche Lösung hat sich auf diesem Wege auch entwickelt. Durch die Forschung sollen die Besucher zu einem nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen angeregt werden. Der Erholungswert soll darunter aber nicht zu kurz kommen.
Die ursprünglich im Franziskanerkloster Berchtesgaden eingerichtete Nationalparkverwaltung mit Besucherinformation ist seit 2013 im Nationalparkzentrum Haus der Berge eingerichtet. In der Gemeinde Ramsau an der Wimbachbrücke und in Hintersee im Klausbachhaus sind weitere Informationsstellen eingerichtet. Das restaurierte Wimbachschloss wurde im Auftrag der Nationalparkverwaltung restauriert und später als Gasthof verpachtet.
Rund 260 km Wege und Steige werden überwiegend durch die Nationalparkverwaltung unterhalten. Dadurch haben Besucher die Möglichkeit, Bergtouren vorzunehmen. Wanderungen für Erwachsene und spezielle Wanderungen für Kinder werden ebenfalls angeboten. Manche Wege sind für Radfahrer freigegeben. Die auf dem Königssee fahrenden Passagierboote nutzen einen umweltfreundlichen Elektroantrieb. Seit 1987 ist das Badeverbot in den Gewässern des Nationalparks Berchtesgaden aufgehoben worden.