Neben den wunderschönen Badeorten am Mittelmeer oder dem Atlantischen Ozean hat das offiziell als Königreich bezeichnete Marokko eine interessante und sehr alte Kultur zu bieten. Dies wird insbesondere in den sogenannten Königsstädten Marrakesch, Fés, Rabat und Meknés deutlich.
Aber auch in den kleineren Städten kann man als Tourist sehr schöne Einblicke in die heutige Zeit und vor allem in die Geschichte des Landes bekommen. Moscheen und wunderschön angelegte Gärten, die Altstädte mit ihrem bunten Treiben und vor allem in den Souks kommt schnell das Gefühl von 1001-Nacht auf.
Das sind unsere schönsten Städte in Marokko:
1 Marrakesch – Perle am Fuße des hohen Atlas
Mitten in einer großen Palmenoase liegt Marrakesch, die Stadt mit der 14 km langen Mauer aus rotem Lehm, den lebhaften Souks und einer wunderschönen Altstadt. Die alte Königsstadt bietet das, was man sich unter einer orientalischen Stadt vorstellt. Basargassen mit Teppichen, Keramik, Gewürzen und den wunderschönen Schmiedearbeiten wechseln sich mit Stadtvillen mit ihren begrünten Innenhöfen oder Riads ab.

Der Gauklerplatz Djemaa el Fna ist der zentrale Marktplatz und Treffpunkt zu jeder Tageszeit. Der botanische Garten Jardin Majorelle aus den 1920er-Jahren ist ein tolles Gegenstück mit seinem vielen Grün, mit Wasserspielen und mehr. Der Bahia Palast und die Loutoubia-Moschee zählen zu den markantesten Bauwerken in Marrakesch, auch äußerlich ein Prachtwerk der Architektur.
2 Casablanca – die größte Stadt Marokkos
Ein Ort mit weniger historischen, aber modernen und schön gestalteten Gebäuden ist Casablanca. Hier ist der französische Kolonialismus deutlich zu erkennen und zeigt sich in breiten Boulevards und Stadthäusern im französischen Stil. Auch der alte Hollywood-Film hat zur Bekanntheit beigetragen. Zu den Gebäuden im Stil der 30er oder 40er-Jahre gesellen sich moderne Hochhäuser oder Häuser im neuorientalischen Stil.

Es gibt entsprechend moderne Angebote wie Kinos, Discos, Cafés, Restaurants oder Museen, aber alles in harmonischer Verbindung mit der Tradition. Die Moschee Hassan II ist die zweitgrößte der Welt, sie steht direkt am Atlantik beim Hafen. Die alte Medina in der Altstadt Casablancas ist wie üblich auch hier ein Ort zum Bummeln und einkaufen von Textilien, Keramik und Kunst. Das Habous Viertel ist etwas abseits gelegen, auch hier ist Handel und Werkstatt der Mittelpunkt. Die Strandpromenade La Corniche ist hingegen ein wunderschöner, luftiger Ort mit Klubs und Partys für nach dem Sonnenuntergang.
3 Fès – ehemalige Königsstadt
Die alte Königsstadt Fès liegt in den Ausläufern des mittleren Atlasgebirges und steht wegen der terrassenförmig angelegten Altstadt im Fokus der Besucher. Die Gassen sind teilweise nur weniger als 50 cm breit, viele Treppen sind zu begehen und der Blick schweift über mittelalterliche Gebäude mit der typischen maurischen Rundbogen-Architektur.

In Fès gibt es 350 Moscheen und nicht zuletzt deshalb wird sie als die authentischste Königsstadt Marokkos bezeichnet. Markante Souks wie der Attarine und Kissarya mit Handwerkskunst, Gold-, Kupfer- und Messingschmieden, mit Lederwaren, Waffen oder Teppichmanufakturen sind interessant anzusehen. Dort, wo Gewürze, Fisch, Gemüse und mehr verkauft werden, geht es mitunter lebhaft und laut zu. Eine Gerberei und Färberei nach mittelalterlichen Methoden ist ein gerne besuchter Ort während des Streifzuges durch Fès.
4 Rabat – die Hauptstadt von Marokko
Rabat ist nicht nur Königsstadt, sondern auch Hauptstadt von Marokko, ist touristisch aber nicht an erster Stelle zu finden. Es gibt Sehenswürdigkeiten in Hülle und Fülle, es gibt breite Straßen, Einkaufsstraßen mit Handwerk und den typischen anderen Gewerben. Die Kasbah des Oudayas ist die Stadt in der Stadt und ein malerisches Viertel mit blauen und weißen Farben über der Medina.

Am Platz Souk Ghezel steht eine einzigartig schöne Festung aus dem 12. Jahrhundert, die damals zur Bewachung der Stadt benutzt wurde. Entlang der Befestigungsmauer durch das blaue Oudaia-Tor geht der Weg zur ältesten Moschee, der Jama al Atiq. Das Musée des Oudaias, das Schmuckmuseum, die Terrassen, der Andalusische Garten und das 100 Jahre alte Café, das Café Maure, sollte beim Besuch von Rabat unbedingt beachtet werden.
5 Tanger – Hafenstadt an der Atlantikküste
In der Nähe der Straße von Gibraltar an der Atlantikküste liegt die Hafenstadt Tanger, rund 1 Million Einwohner groß. Sie ist vor allem ein Durchgangsort für Reisende und hat deshalb ein besonders bunt geprägtes Stadtbild. Das Kasbah-Viertel stammt aus dem 3./4. Jahrhundert, hier sind Sehenswürdigkeiten aus dem 3. Und 4. Jahrhundert das Highlight.

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Außer der Hauptattraktion Medina ist der Petit Socco-Platz mit Märkten, Handwerkern, Geschäften und Cafés rundherum ein interessantes Ziel. Im Mendoubia-Park mit dem 800 Jahre alten Drachenbaum kann man sich im Schatten von den Anstrengungen erholen. Die Rue de la Liberté ist eine Geschäftsstraße, der Place de France, das Zentrum des modernen Tanger.
6 Agadir – Stadt der Gegensätze
Rund 500 km südlich von Casablanca liegt Agadir, der berühmte Badeort von Marokko an der Atlantikküste. Hier treffen sich Familien zum Baden im Meer, weil es besonders seicht an den Strand spült. Agadir wurde bei einem großen Erdbeben im Jahr 1960 nahezu vollkommen zerstört und wurde dann als moderne Metropole wieder aufgebaut. Lediglich die zerfallenen Reste der Festung von Agadir, der Agadir Oufella über der Stadt sind noch ein Zeitzeuge.

Für Badeurlauber ist Agadir ebenso interessant wie für diejenigen, die hier einen Zwischenstopp einlegen. 10 km feiner Sandstrand, 300 Tage Sonne im Jahr, Strandbars, sanitäre Anlagen und große Hotels säumen die Küste. Angebote für Kamelausflüge, Sandboarding oder die Oasen-ähnliche Destination Paradise Valley sind besondere Aktivitäten. Die Berberstadt Taroudant, rund 85 km östlich von Agadir, dagegen wegen der Wegstrecke eine Herausforderung.
7 Meknès – Geheimtipp in Marokko
Mit einem besonders schönen mittelalterlichen Flair kann die Stadt Meknès aufwarten, wozu besonders die orientalische Altstadt aus dem 10. Jahrhundert beiträgt. Sie wird von einer rund 40 km langen Stadtmauer umrankt, welche die historische Grenze darstellt und von wunderschönen Stadttoren mit Mosaikverzierungen geschmückt wird.

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Hinter den Stadttoren warten zahlreiche Moscheen und die für diese Orte typischen Märkte und Geschäfte, Handwerksbetriebe und Händler. In Meknès geht das Leben zwar quirlig, aber nicht turbulent zu. Die Altstadt wurde 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Der Place el Hedim, das Stadttor Bab Mansour, das Musée Dar Jamai und das Mausoleum des Mulai Ismail zählen zu den markantesten Sehenswürdigkeiten.
8 Chefchaouen – Marokkos blaue Stadt
Ähnlich wie die blau-weißen Häuser Griechenlands sind es auch die Häuser von Chefchaouen, die den Ort bekannt gemacht haben. Die Bergstadt liegt in den Ausläufern des Rif-Gebirge im Norden von Marokko und liegt dort zwischen zwei Gipfeln. Als Erklärung für die Verwendung der Farbe Blau an den Häusern wird der Schutz gegen das Böse oder gegen magische Kräfte angeführt, auf jeden Fall hat sie dem Ort den Namen die blaue Stadt im Rif Gebirge eingetragen.

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Außer der alten Medina gibt es zahlreiche Café-Terrassen, die große Moschee Tarik-Ben-Ziad, die Kasbah in andalusischer Architektur und das Volkskundemuseum als interessante Orte in Chefchaouen.