Deutschland mit seiner langen Geschichte kann auf unzählige Burgen, Festungen und Schlösser verweisen. Viele wurden restauriert und befinden sich in einem sehr guten Zustand. Andere wiederum wurden zerstört oder sind verfallen. Und trotzdem haben sie ihren Reiz für viele Besucher nicht verloren. Viele der prachtvoll ausgestatteten Schlösser und Burgen können besichtigt werden und sind beliebte Ausflugsziele. Diese Burgen und Schlösser sollte jeder zumindest einmal besichtigt haben.
Schloss Neuschwanstein
Schloss Neuschwanstein im Allgäu in Bayern ist nicht nur das bekannteste Schloss, sondern auch eines der meist besuchten. Schloss Neuschwanstein befindet sich nahe der Gemeinde Schwangau, oberhalb vom Ortsteil Hohenschwangau, bei der Stadt Füssen im Allgäu. Das Schloss wurde auf Veranlassung von König Ludwig ll. Ab dem Jahr 1869 erbaut. Die Entwürfe hat der Architekt Christian Jank, nach den Vorstellungen des Königs erstellt. Die Fertigstellung hat König Ludwig ll. nicht mehr erlebt. Er konnte nur wenige Monate darin Leben, bevor er verstarb.
Die ursprüngliche Bezeichnung vom Schloss war Neue Burg Hohenschwangau. Der Name Schloss Neuschwanstein wurde ihm 1886 gegeben. Das Schloss ist Eigentum vom Freistaat Bayern und gehört heute zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Deutschland. Jedes Jahr wird das Schloss Neuschwanstein von über einer Million Besuchern besichtigt.
Besucherinformationen:
- Öffnungszeiten: April bis 15. Oktober: 9 bis 18 Uhr, 16. Oktober bis März: 10 bis 16 Uhr, täglich geöffnet außer am 1. Januar sowie am 24., 25. und 31. Dezember
- Adresse: Neuschwansteinstraße 20, 87645 Schwangau
Schloss Lichtenstein
Schloss Lichtenstein befindet sich im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg, oberhalb des Ortes Honau. Es wird gerne als das Märchenschloss Württembergs bezeichnet, die erhabene Lage auf 817 m Höhe über dem Tal der ich Echatz sowie der Stil des Historismus tragen dazu bei. Nur ca. 500 m vom Schloss entfernt befindet sich die Ruine der mittelalterlichen Burg Alt-Liechtenstein.
Nachdem die Vorgängerburg Alt-Lichtenstein im Jahre 1381 zerstört wurde, errichtete man um 1390 die Burg Lichtenstein. Sie galt als eine der wehrhafteren Burgen in der Zeit des Spätmittelalters. Nachdem sie ihren Sinn verloren hatte, verfiel die Burganlage im Laufe der Zeit. Erst im 19. Jahrhundert, als die Zeit der Romantik das Interesse an mittelalterlichen Ritterbogen wieder verstärkte, rückte auch die Ruine in den Mittelpunkt. Wilhelm Graf von Württemberg entschloss sich zum Ankauf und Abriss der Ruine. Zwischen 1840 und 1842 wurde das Schloss Lichtenstein erbaut. Es kann heute gegen Eintritt im Rahmen einer Führung besichtigt werden, der Schlosshof ist frei zugänglich.
Besucherinformationen:
- Öffnungszeiten: täglich Jan. – Feb. geschlossen, März 10 – 16 Uhr, April – Okt. 9 – 17:30 Uhr, Nov. – Dez. 10 – 16 Uhr
- Adresse: Schloß Lichtenstein 1, 72805 Lichtenstein
Burg Hohenzollern
Burg Hohenzollern liegt in Baden-Württemberg in der Gemeinde Bisingen, sie ist die Stammburg der Fürsten und des ehemals regierenden preußischen Königs- und deutschen Kaiserhauses der Hohenzollern. Die heutige Burg Hohenzollern ist eine Höhenburg auf 855 m.
Der Vorgänger der heutigen Burg ist die erste mittelalterliche Burg der Grafschaft Zollern. Sie wurde erstmals 1267 erwähnt und vermutlich im elften Jahrhundert errichtet. Im Mai 1423 wurde sie nach einjähriger Belagerung erobert und vollständig zerstört. 1454 wurde mit dem Neubau der Burg begonnen. Sie wurde zu einer starken Festung ausgebaut, jedoch 1634 erneut erobert und besetzt. Nach dem Abzug der Besetzer im Jahre 1798 verfiel auch die zweite Burganlage.
Der Gedanke, die Burg ein drittes Mal wieder aufzubauen, wird dem damaligen Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm IV. im Jahre 1819 gekommen sein. In ihrer heutigen Form ist die Burg jedoch dem Architekten Friedrich August Stöber zu verdanken, der zum Architekten des Königs ernannt worden war. Die Burg gilt als typisches Beispiel der Neugotik. Das 150-jährige Bestehen der dritten Burg Hohenzollern wird in Ausstellungen innerhalb der Burganlage gefeiert. Heute besteht sie aus vier Elementen, den Befestigungsanlagen, dem Schlossgebäude, den Kapellen und dem Burggarten.
Besucherinformationen:
- Öffnungszeiten: 16. März – 31. Oktober: 10.00 – 17.30 Uhr täglich*, 01. November – 15. März: 10.00 – 16.30 Uhr täglich*
- Adresse: 72379 Burg Hohenzollern
Wartburg
Die Wartburg ist eine Burg in Thüringen, die um 1067 von Ludwig dem Springer gegründet wurde. Seit 1999 gehört sie zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie liegt über der Stadt Eisenach am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes auf ca. 411 Meter Höhe. Die heute vorhandene Wartburg wurde im 19. Jahrhundert größtenteils unter Einbeziehung einiger erhaltener Teile neu errichtet. Der Baustil geht auf den Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach zurück.
Die Wartburg ist besonderem Maße mit der deutschen Geschichte verbunden. Zunächst lebte von 1211-1227 Elisabeth von Thüringen auf der Burg, sie wurde später heiliggesprochen. Um 1521 hat sich der Reformator Martin Luther als „Junker Jörg“ auf der Burg versteckt und übersetzte während seines Aufenthaltes das Neue Testament der Bibel in nur elf Wochen ins Deutsche.
Auch Johann Wolfgang von Goethe wohnte mehrfach auf der Burg, das erste Mal 1777. Das erste Wartburgfest fand im Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig statt, das zweite Wartburg Fest wurde 1848 veranstaltet. Deshalb galt die Burg bereits im 19. Jahrhundert als nationales Denkmal. Veranstaltungen und Ausstellungen bieten den Besuchern einen umfassenden Einblick in die wechselvolle Geschichte der Wartburg, der Region und des Landes.
Besucherinformationen:
- Öffnungszeiten: November bis März Führungen: täglich 9:00-15:30 Uhr (letzte Führung), April bis Oktober: Führungen: täglich 8:30-17:00 Uhr (letzte Führung)
- Adresse: Auf der Wartburg 1, 99817 Eisenach
Schweriner Schloss
Heute ist das Schweriner Schloss Sitz des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern, über Jahrhunderte war es die Residenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge. Das Schweriner Schloss steht auf der Schlossinsel im Stadtzentrum von Schwerin und ist sowohl das bekannteste, als auch das prächtigste von mehr als 2000 Schlössern und Herrenhäusern im Bundesland. Darüber hinaus gilt es als eines der wichtigsten Beispiele für den Romantischen Historismus in Europa.
Es ist auf der Wallanlage einer slawischen Burg errichtet und über rund tausend Jahre hat es sich zu einem prächtigen, historisch gewachsenen Bauwerk entwickelt. Es gab etliche Umgestaltungsphasen und so konnte eine Fülle von schriftlichen und bildlichen Zeitzeugnissen dokumentiert werden. Ein Teil des Schlosses wird als Museum genutzt, der Schlosspark wurde für die Bundesgartenschau 2009 umgestaltet. Die gesamte Anlage ist einer von neun Kandidaten für die UNESCO-Welterbeliste.
Besucherinformationen:
- Öffnungszeiten: 15. April bis 14. Oktober Di–So 10–18 Uhr, 15. Oktober bis 14. April Di–So 10–17 Uhr
- Adresse: Lennéstraße 1, 19053 Schwerin
Schloss Heidelberg
Das Heidelberger Schloss zählt zu den berühmtesten Ruinen von Deutschland und ist das Wahrzeichen der Stadt Heidelberg. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg lebten die Kurfürsten von der Pfalz auf Schloss Heidelberg. Es wurde 1689 durch die Soldaten Ludwigs XIV. sowie durch eine Sprengung durch französische Pioniere zerstört. Blitze schlugen in die teilweise renovierte Anlage ein und setzten sie in Brand, die Wiederherstellung wurde danach aufgegeben.
Als Schlossruine erhebt sich das Heidelberger Schloss rund 80 Meter über dem Tal am Rande des Königsstuhls. Es steht auf dem roten Neckartäler Sandstein und prägt das Bild der Altstadt von Heidelberg. Einer der Palastbauten des Schlosses, der Ottheinrichsbau, zählt zu den wichtigsten Gebäuden der Renaissance. Jährlich findet die Schlossbeleuchtung statt, die als Feuerwerk viele Besucher anzieht.
Besucherinformationen:
- Öffnungszeiten: ganzjährig Mo – So, Feiertag 08:00 – 18:00 Uhr
- Adresse: Schlosshof 1, 69117 Heidelberg
Löwenburg Kassel
Die Löwenburg, die im südlichen Teil des Bergparks von Kassel auf ca. 350 Metern Höhe steht, ist eigentlich eine künstliche Burgruine und sollte als solche dem Bauherrn als optische Bereicherung dienen. Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel ließ sich die Löwenburg als persönlichen Rückzugsort bauen. Sie wurde im Jahr 1821 auch zu seiner Grabstätte. Heute gilt die Anlage kunstgeschichtlich als Wegweiser und ist eines der bedeutenden Gebäude der Neugotik in Deutschland.
Die Innenräume der Löwenburg können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Dabei kann der Besucher vier fürstliche Wohnappartements erkennen, die im barocken Stil gestaltet sind. In einer Rüstkammer befinden sich historische Waffen und Plattenpanzer aus der Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Schlosskapelle weist Objekte mittelalterlicher Kirchenzeiten auf und beherbergt das Grab des Kurfürsten als Krypta unter dem Chor.
Besucherinformationen:
- Öffnungszeiten: Di bis So von 10:00 bis 17:00 Uhr, Montag geschlossen
- Adresse: Schloßpark 9, 34131 Kassel
Schloss Nordkirchen
Schloss Nordkirchen ist ein Wasserschloss, das sich in der gleichnamigen Gemeinde rund 25 km von Münster entfernt befindet. Der Ursprung der Anlage geht auf eine Wasserburg der Familie Morrien zurück. Im 16. Jahrhundert ließ Gerhard III. von Morrien die Wasserburg zu einem der am besten befestigten Wasserschlösser des Münsterlandes ausbauen.
Spätere Besitzer ließen Schloss Nordkirchen zu einer repräsentativen barocken Residenz umgestalten. Der Nordkirchener Schlossgarten zählte schon 1734 zu den berühmtesten Gärten in Europa. Mittlerweile sind sowohl das Schloss wie auch der Park von der UNESCO als Gesamtkunstwerk von internationalem Rang ausgezeichnet und für schutzwürdig erklärt worden.
Einige Schlossbereiche können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Der Schlosspark ist ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglich und in der Schlosskapelle können Trauungen durchgeführt werden.
Besucherinformationen:
- Öffnungszeiten: Der Park ist ganzjährig zugängig. Das Schloss kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
- Adresse: Schloß 1, 59394 Nordkirchen