Portugal ist vor allem wegen der Region Algarve bekannt geworden, dabei hat das Land doch noch so viel mehr zu bieten. Natürlich sind es die zahlreichen Strände und die verschiedenen Arten des Hinterlandes bei Urlaubern sehr beliebt, weil man hier je nach Jahreszeit fernab vom Trubel relaxen kann. Wer noch mehr erleben möchte, besucht eine oder mehrere der schönsten Städte in Portugal und erfährt dabei viel über die Kultur und die Lebensart der Einwohner.
Lissabon
An der Bucht der Flussmündung des Tejo liegt die Hauptstadt von Portugal, Lissabon. Schon früh war sie ein zentraler Ort sowohl bei den Römern als auch bei den Phöniziern, den Mauren und schließlich von gekrönten Häuptern unter den Christen. Ihre Glanzzeit hatte die Stadt Lissabon um 1500, als Handels- und Hafenstadt zählte sie zu den glanzvollsten in ihrer Zeit.
Heute wird Lissabon von einem Stadtbild geprägt, das noch aus den Jahren des 18. Jahrhunderts stammt. Die Baixa, wie die Altstadt genannt wird, ist voller Häuser mit Fliesenfassaden, die sich entlang von engen, mittelalterlichen Gassen aneinanderreihen. Das Wahrzeichen von Lissabon ist der Torre de Belém, ein Wachturm, der zur napoleonischen Zeit zerstört, 1846 aber wieder rekonstruiert wurde. Er ist wie das Hieronymus-Kloster, das Mosteiro dos Jeronimos, 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden. Weitere sehr schöne Sehenswürdigkeiten sind die Festungsanlage mit Burgruine Castelo de Sao Jorge, das lange als Königsburg fungierte. Die Hauptkirche von Lissabon, die Catedral Sé Patriarcal und weitere sakrale Gebäude sollten bei einem Besuch in Lissabon besucht werden.
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Porto
Die zweitgrößte Stadt in Portugal heißt Porto und liegt an der Einmündung des Douro in den Atlantik. In Nordportugal ist Porto zusammen mit dem gleichnamigen Distrikt das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum im Norden Portugals.
Bereits die Griechen errichteten an der Stelle der Stadt Porto einen kleinen Handelsplatz, ihnen folgten später die Mauren und als die Kreuzfahrer Heinrich von Burgund den Besitz des Lehens der Grafschaft Portucale wurden, begann die Geschichte des Landes. Porto wird heute als Barockstadt bezeichnet und das liegt daran, weil sie zahlreiche barocke Kirchen besitzt. Wer die Stadt besucht kann sich in der historischen Altstadt über viele besondere Einzelbauwerke erfreuen, die bevorzugt aus Granit gebaut wurden. Die engen und gewundenen Gassen sind vom Ufer des Douro ausgehend bis hinauf in die terassenförmig angelegte Altstadt Ribeira vorhanden.
Coimbra
Die im Jahre 2003 als Kulturhauptstadt Portugals ausgezeichnete Stadt Coimbra liegt im gleichnamigen Distrikt am Rio Mondego rund 40 km von der Atlantikküste entfernt. Coimbra ist heute der Sitz einer der ältesten Universitäten von Europa, diese wurde 2013 zum Weltkulturerbe ernannt.
Die Geschichte von Coimbra reicht bis in die Zeit der Kelten zurück. Eine Vielzahl an historischen Sehenswürdigkeiten belohnt den Besucher der Stadt mit vielen Eindrucken. Der mittelalterliche Turm Torre de Almedina, das Museum Edificio Chiado sowie die Altstadt mit zahlreichen sakralen Gebäuden bereichern das Angebot für Touristen. Regelmäßig stattfindende Veranstaltungen sorgen vom Frühjahr bis in den Herbst für zusätzliche Abwechslung.
Braga
Die im Norden von Portugal liegende Stadt Braga ist die Hauptstadt des Distrikts Braga und zählt rund 180.000 Einwohner. Schon die Römer siedelten sich in Braga an, nannten den Ort jedoch Bracara Augusta. Die um 411 einsetzende Völkerwanderung sorgte noch mehrfach für Veränderungen bis die Christen durch die Reconquista eine Rückeroberung starteten. Heute ist Braga eine Stadt mit modernen und historischen Aspekten. Es gibt Betriebe für die Herstellung von Techniken für Autos und Lastwagen, die gleichzeitig eine Vielzahl an Arbeitsplätzen sichern.
Braga bietet Touristen eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten an, wie die Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte, das Marienheiligtum Santuario do Sameiro und verschiedene Kirchen. In diesen Gebäuden befinden sich nicht nur kulturell wertvolle, sondern auch künstlerisch hochwertige Details, wie Wandmalereien, Figuren oder ein Grabmal aus vergoldetem Kupfer oder ein manuelinisches Taufbecken.
Sintra
Rund 25 km westlich von Lissabon liegt die Kleinstadt Sintra, die seit 1995 als Kulturlandschaft zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Der Grund dafür sind vor allem die jahrhundertealte Paläste von Sintra, die dafür sorgen, dass immer wieder Touristen aus aller Welt anreisen.
Die Geschichte geht bis in die Altsteinzeit zurück, zahlreiche Eroberungen und Rückeroberungen durch Christen und Araber haben wie die ab 1154 gebauten Klöster ihren Teil dazu beigetragen. Nach dem 15. Jahrhundert wurde Sintra bei Adeligen und Oberschichten beliebt. Später kamen Künstler und Industrielle in die Stadt und haben für die Entwicklung der Stadt und der Region gesorgt. Neben besagten Palästen bilden noch andere historische Gebäude und natürliche Sehenswürdigkeiten das Ziel der Urlauber.
Tavira
Im Süden von Portugal liegt die Stadt Tavira, deren Ursprung in die Zeit der Phönizier und Kathager zurückgeht. Später wurde auch diese Stadt von den Mauren erobert, bevor sie im 12. Jahrhundert wieder unter christlich geführter Herrschaft stand. Die Misericordiakirche ist ein Relikt aus dem 16. Jahrhundert, außerdem finden Touristen auf dem Hügel die Burg maurischen Ursprungs, eine Festung, einen Wasserturm und einige Sehenswürdigkeiten mehr.
Tomar
Die Stadt Tomar liegt in Portugal rund 100 km nordöstlich von Lissabon entfernt und zählt rund 40.600 Einwohner. Tomar ist Mitglied in einem Verbund von Orten historisch bedeutender jüdischer Gemeinden, die sich vor allem an die anreisenden Touristen wenden. Das Christuskloster von Tomar ist ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbe. Die Anlage ist eine Kombination aus Burg und Kloster einstiger Tempelritter. Das kleine Städtchen steht gerne im Mittelpunkt von Touristen und bietet diesen mit seinen jährlichen Festen ein zusätzliches Spektakel zu den Sehenswürdigkeiten im Ort.
Guimaraes
Guimaraes soll der Geburtsort des ersten Königs von Portugal gewesen sein, sodass die im nördlichen Distrikt Braga liegende Stadt die erste Hauptstadt des Landes war und außerdem als Wiege der Nation gilt. Im Jahr 2012 wurde Guimaraes zusammen mit Maribor zur Kulturhauptstadt Europas ernannt. Die Altstadt ist in die Liste der Welterbe der UNESCO eingetragen. Zu den historischen Sehenswürdigkeiten zählen neben der Altstadt von Guimaraes die romanische Burg aus dem 10. Jahrhundert sowie die Capela Sao Miguel do Castelo aus dem 12. Jahrhundert sowie eine Reihe weiterer historischer Gebäude.